Arilds Hamn und Torekov

Einige Tage ohne Internet haben uns zwar eine schöne Zeit beschert, aber natürlich eine Lücke hinterlassen, die jetzt gefüllt werden soll. Am 05.07. sind wir bei “keinem Wind aus wechselnden Richtungen” ausgelaufen, um es bis Torekov oder einem “cosy little harbour around the corner” zu schaffen, von dem ein sehr nettes dänisches Seglerpaar uns erzählt hatte.

Die Flaute haben wir dann zum Angeln genutzt und tatsächlich ein paar Makrelen gefangen, von denen wir die drei grössten für die Pfanne bestimmten.Nach dem Fang der Fische wollten wir natürlich schnell in einen Hafen und sie zubereiten. Daher entschieden wir uns für den kleinen gemütlichen Hafen um die Ecke. Im Endeffekt wäre Torekov genauso weit gewesen, aber wir ahnten ja noch nicht was da auf uns zu kam…

Der Hafen ist so klein, dass der einzige Platz für uns längsseits einer kleinen Kunstoffyacht direkt an der Hafeneinfahrt war. Darüber, wie gut oder schlecht der Hafen geschützt war habe ich mir erstmal keine Gedanken gemacht, ich wollte Fisch essen und die hübsche Landschaft anschauen.

In der Nachte frischte der Wind auf und entschied sich dafür aus Ost direkt in die Hafeneinfahrt zu drücken. Alle Boote im Hafen tanzten auf den Wellen und ich machte kein Auge zu. Mascha schaffte wenigstens eine oder anderthalb Stunden zu schlafen, bevor wir um 4:30h beschlossen, abzulegen. Tagesziel sollte, wie seit zwei Tagen Halmstad sein. Nachdem wir Torekov passiert hatten und in die Laholmsbukten segelten kam der Wind mittlerweile aus Nordost und sorgte für 1,5m hohe Wellen entgegen unserem Kurs. Nach einer halben Stunde gegen Wind und Welle sowie jenseits des Wohlfühlbereichs hatten wir eine Meile auf unserem Kurs  gewonnen. In unserer Verfassung nach durchwachter Nacht standen die Zeichen mal wieder auf Abbruch und Plan B. Der lag nur eine Meile hinter uns und hiess Torekov. Der Weg dorthin war sehr kurz- klar diesmal wurden wir geschoben.

Den Tag verbrachten wir mit “Schlaf nachholen” und leckeren Dingen einkaufen, um uns für die vergangene Nacht zu entschädigen. Ich war etwas angefressen, weil wir schon den 06.07. hatten, also in zwei Tagen umkehren mussten, und gerade mal ein Viertel unserer Strecke nach Göteborg geschafft hatten.

Der nächste Tag brachte da auch Besserung. Kein Wind. Was also tun? Im Hafen hatte ich einen Mastenkran gesehen, der sicher hoch genug war, dass ich endlich mein Toplicht reparieren könnte. Als ich nach dem Frühstück zum Kran ging lag der lokale Seenotretter unter dem Kran, sein üblicher Liegeplatz für ein Paar Spiele und Vorführungen im Rahmen eines Festes benötigt wurden- na toll! Fest entschlossen wenigsten an dieser Stelle nicht aufzugeben, sagte ich zu Mascha, dass der Kran besetzt sei und sie mich deshalb in den Mast heraufziehen müsse. Sie war etwas kritisch hat ihre Sache aber gut gemacht auch wenn Anders, der Eigner der neben uns liegenden “Vareja” sie an der Winsch ablöste. Ich brachte meinen vor der Abreise erstandenen Radarreflektor und eine Rolle zum hissen der Gastlandsflagge an. Das Toplicht habe ich wieder nicht repariert, weil die Riemen des Bootsmannsstuhls zu lang waren und ich nicht wirklich oben an die Kabelverbindung herankam. Zum Dank lud ich Anders auf ein Bier ein und wir quatschten den ganzen Nachmittag miteinander. Als er erwähnte, dass er am nächsten Tag mit Freunden verabredet sei zur direkt vor Torekov liegenden “Hallands Väderö” zu segeln, fragte ich, ob wir nicht zusammen segeln wollten. Auf der Karte wimmelt es nur so von Felsen rund um die Insel, sodass ich von vornherein ausgeschlossen hatte sie zu besuchen. Die Führung eines Einheimischen war mir ein willkommene Gelegenheit diesen Besuch doch zu wagen. Wir waren also verabredet und zwar für 11:00h bis 12:00h.

Der Wetterbericht sagte für 15:00h leicht auffrischenden Wind aus West, der sollte uns dann wieder Richtung Süden nach Mölle bringen- so war der Plan.

8 Gedanken zu „Arilds Hamn und Torekov

  1. Moinsen,

    in dem kleinen Hafen um die Ecke hattet ihr doch nen anständigen Fender zwischen Sulen und Steg bzw. Kai. Warum also der vorzeitige Aufbruch? 😉

    Euch ne gute Weiterreise!
    siebi

  2. Moinsen,

    in dem kleinen Hafen um die Ecke hattet ihr doch nen anständigen Fender zwischen Sulen und Steg bzw. Kai. Warum also der vorzeitige Aufbruch? 😉

    Euch ne gute Weiterreise!
    siebi

  3. Kannst Du das Toplicht bitte zu einer ewigen Geschichte ausbauen? Es ist ja ohnehin schon auf dem besten Wege dazu. Und ich liebe diese ständigen Anekdoten mit einem Kran in irgend einem x-beliebigen Hafen, wo entweder der Kranmeister gerade Bier saufen ist, ein Boot dort dringend liegen muss, ein anderes den Kran braucht, aber der Kapitän gerade noch Zeug zusammen sucht … ich hätte noch weitere Vorschläge: Der letzte Sturm hat den Motor beschädigt, die Hafenbehörde hat den (eigentlich funktionstüchtigen) Kran still legen lassen … 😉

  4. Kannst Du das Toplicht bitte zu einer ewigen Geschichte ausbauen? Es ist ja ohnehin schon auf dem besten Wege dazu. Und ich liebe diese ständigen Anekdoten mit einem Kran in irgend einem x-beliebigen Hafen, wo entweder der Kranmeister gerade Bier saufen ist, ein Boot dort dringend liegen muss, ein anderes den Kran braucht, aber der Kapitän gerade noch Zeug zusammen sucht … ich hätte noch weitere Vorschläge: Der letzte Sturm hat den Motor beschädigt, die Hafenbehörde hat den (eigentlich funktionstüchtigen) Kran still legen lassen … 😉

  5. Kannst Du das Toplicht bitte zu einer ewigen Geschichte ausbauen? Es ist ja ohnehin schon auf dem besten Wege dazu. Und ich liebe diese ständigen Anekdoten mit einem Kran in irgend einem x-beliebigen Hafen, wo entweder der Kranmeister gerade Bier saufen ist, ein Boot dort dringend liegen muss, ein anderes den Kran braucht, aber der Kapitän gerade noch Zeug zusammen sucht … ich hätte noch weitere Vorschläge: Der letzte Sturm hat den Motor beschädigt, die Hafenbehörde hat den (eigentlich funktionstüchtigen) Kran still legen lassen … 😉

  6. Bewundernswerter Elan übrigens: so ein Aufriss um ein Teil, das für so ein kleines Boot gar nicht vorgeschrieben ist…aber es ist definitiv eine besondere Art, Häfen kennenzulernen. Wie wärs mit folgender Fortetzung: irgendwann hat es mit der Reparatur endlich geklappt, und dann seid Ihr durch die nächste Brücke gefahren, leider durch die falsche Öffnung, der Mast hat gerade so unter durchgepasst, aber das Topplicht ist hängengeblieben…?

  7. Bewundernswerter Elan übrigens: so ein Aufriss um ein Teil, das für so ein kleines Boot gar nicht vorgeschrieben ist…aber es ist definitiv eine besondere Art, Häfen kennenzulernen. Wie wärs mit folgender Fortetzung: irgendwann hat es mit der Reparatur endlich geklappt, und dann seid Ihr durch die nächste Brücke gefahren, leider durch die falsche Öffnung, der Mast hat gerade so unter durchgepasst, aber das Topplicht ist hängengeblieben…?

  8. Bewundernswerter Elan übrigens: so ein Aufriss um ein Teil, das für so ein kleines Boot gar nicht vorgeschrieben ist…aber es ist definitiv eine besondere Art, Häfen kennenzulernen. Wie wärs mit folgender Fortetzung: irgendwann hat es mit der Reparatur endlich geklappt, und dann seid Ihr durch die nächste Brücke gefahren, leider durch die falsche Öffnung, der Mast hat gerade so unter durchgepasst, aber das Topplicht ist hängengeblieben…?

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