Es ist bereits anderthalb Wochen her, dass ich in die Kieler Förde gesegelt bin und seit guten drei Monaten wohne ich wieder an Bord. Die ersten zwei Wochen des April hat Nick mir mit “Hotel Oliese” ausgeholfen, da Jane noch nicht im Wasser war- eine recht eisige Zeit mit Schneematsch und Raureif an Deck. Bin immer noch etwas erstaunt, dass weder ich noch irgendwelche Dinge den Weg über Bord und ins Hafenbecken gefunden haben.
Für alle, die es nicht wissen- seit April letzten Jahres arbeite ich in Kiel und wohne in den Sommermonaten an Bord. Viel Zeit an Bord, die aber nicht zwangsläufig zu vielen Segeltagen führt.
Aber nun zu den aktuelleren Ereignissen. Am vorletzten Samstag hab ich endlich geschafft, was ich schon letztes Jahr tun wollte. Ich bin in die Kieler Förde gesegelt, um mir die täglichen zwei Stunden Autofahrt von Arnis nach Kiel und zurück zu sparen. Nachdem ich die 12 Uhr-Brückenöffnung in Kappeln abgepasst hatte, habe ich noch einmal angelegt, um einzukaufen. Dabei habe ich ein nettes Paar kennengelernt, das “meine Reise” macht, Stockholm – Götakanal – Göteborg und zurück. Wir haben etwa eine Stunde geplaudert und ich musste mich losreissen, damit aus dem Törn in die Kieler Förde was wird.
Der weitere Tag stand unter dem Motto “Schönes Segeln mit kleiner Krise”. Mit Eckernförde Steuerbord querab und reichlich 5 Windstärken in den Segeln habe ich einen Blick in die Bilge geworfen und sah das Wasser bis knapp unter die Flurbretter stehen- wieder einmal! Die elektrische Lenzpumpe hatte ihren Dienst quittiert. Also hieß es erstmal beiliegen und von Hand lenzen. Im weiteren Verlauf habe ich immer mal wieder etwas Wasser aus dem Boot gepumpt. Das Marineehrenmal in Laboe hatte mir schon seit der Eckernförder Buch als Landmarke gedient. Als ich Backbord querab hatte dachte ich mir “gleich geschafft”, aber es hat sich doch noch etwas gezogen 😉
Am vergangenen Wochenende hatte ich den ersten Besuch der Saison an Bord. Andrè und Elwira haben ihren ersten kleinen Törn auf einem Segelboot gemacht, allerdings mussten wir mangels Wind den meisten Teil der Strecke von Düsternbrook nach Laboe motoren. Wir hatten trotzdem einen schönen Nachmittagsausflug, der für die beiden mit einer Rückfahrt mit der Fähre und für mich mit einer Weiterfahrt in die Marina Wendtorf weiter ging. Ich wollte ja am Abend das Konzert “Prinz Willy zu Besuch bei … Tatort Hawaii” besuchen. Ein kleines Singer/Songwriter-Festival mit schönem Ambiente direkt am Strand.